Vaskút liegt 7 km südöstlich von Baja entfernt, circa 20 km von der südlichen Grenze Ungarns. Der Name der Gemeinde besteht aus zwei Teilen „VAS“ und „KUT“. Der erste ist auf „Bács“ oder nach den neuesten Forschungen auf den awarischen Sonnengott zurückführen. Das Wort „kut“ ist mit einer kreisförmigen Wallburg in Zusammenhang zu beringen.
Der Name der Gemeinde wurde zum ersten Mal als Bachuta im Jahre 1400 erwähnt. In den Jahren 1580-90 sind die meisten Einwohner Serben. Nach den Befreiungskriegen im Jahre 1724 ist „Baskut“ ein Puszta. Mitte des XVIII. Jahrhunderts wird der Besitzer des Dorfes der Familie Grassalkovich und wird ein selbstständiges Dorf. Hierher werden von dem Gutsherr Deutschen angesiedelt.
Im I. Weltkrieg sind 234 Waschkuter gestorben. Ihr Denkmal steht vor dem Gemeindehaus und ihr Andenken ist das Grab der Helden im Friedhof. An den Hauptwegen der Friedhof wurden Kastanienbäume angepflanzt, an dessen Stämmen Tafel mit dem Namen und dem Todesdatum des Soldaten angehängt worden sind. Die Bäume stehen auch noch heute, aber von den Tafeln sind nur einige da.
Im II. Weltkrieg waren 90% der Einwohner Deutsche. Nach dem Weltkrieg wurden mit zwei Transporten 60% der Waschkuter Schwaben nach Deutschland verschleppt. Im Jahr 1945 wurden ungefähr 160 Deutschen in die Sowjetunion zu „Malenkij robot” gebracht. Danach kamen Ungaren, Sekler und Bunjevazen nach Waschkut.
Die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung (vaskut-nemet.hu) in Vaskut funktioniert seit dem Beginn der Nationalitätenselbstverwaltungen in Ungarn. Die erste Vorsitzende der Selbstverwaltung war Frau Endre Vörös und die jetzige Vorsitzende ist Frau Elisabeth Posgay. Die Selbstverwaltung hat jährlich zwei große Veranstaltungen: der Schwabenball im Winter und der deutscher Nationalitätentag am Pfingsten.
In Waschkut ist das deutsche Kulturleben sehr lebhaft. Es gibt drei traditionspflegende Kulturvereine: der Waschkuter Ungarndeutscher Tanzverein, der Anton Kraul Blasmusikverein und der Kultureller Verein der Waschkuter Deutschen.
Seit 2015 hat die Deutsche Selbstverwaltung den Kindergarten von Vaskut-Batmonostor (vaskut-ovoda.hu) von der Gemeinde Vaskut übernommen, und seit 2016 auch die Nationalitätengrundschule in Vaskut (vaskut-iskola.hu). So ist es gesichert, dass bei den beiden Institutionen die deutsche Sprache und die alten Traditionen gepflegt werden. Es gibt regelmäßig deutsche Projektwochen, Tanzlager und Musiklager.
Vaskut hat 5 Partnergemeinden, davon zwei deutsche. Die Partnerschaft zu Mutlangen (www.mutlangen.de) und Türkheim (www.tuerkheim.de) wurde vor 25 Jahren – im Jahr 1992 – unterschrieben. In Mutlagen und in Türkheim wurde ein großes Feier zum 25 Jubiläum organisiert, an denen auch die Deutsche Nationalitätenselbstverwaltung teilnahm.
Sehenswürdigkeiten in Vaskút
Grab der Helden im Friedhof
Denkmal der Ansiedlung der Deutschen vor 250 Jahren
Gedächtnisplatz der Nationalitäten im Friedhof
Im Jahr 1992 wurde zum 250. Jubiläumsjahr der Ansiedlung der Deutschen nach Vaskut ein Denkmal eingeweiht. Das steht gegenüber des Bürgermeisteramtes, in der Kossuth Straße. Auch zu diesem Anlass wurde im Friedhof ein Grabgarten aufgestellt, wo drei Alten, verlassenen Grabsteine der Nationalitäten von Vaskut (Ungaren, Bunjevazen, Deutschen) platziert wurden. In der Mitte steht das älteste Grab von Vaskut mit dem Namen von Anna Marie Wegelein, die noch im Deutschland, im Laufenburg geboren und im Jahre 1830 in Vaskut gestorben ist.
Dreifaltigkeit Statue im Kirchgarten
Kapelle im Friedhof
Auf dem Kalvarienberg wurde die Kapelle im Jahr 1825 gebaut. Die Bilder der Stationen wurden von Erzsébet Udvardi gestaltet.
Eine der bedeutendsten Gebäude von Vaskut ist die katholische Kirche, die im Jahr 1781 eigeweiht wurde.
Gedenktafel am Geburtshaus von Anton Kraul
Gedenktafel am Geburtshaus von Anton Kraul Paul Flach