Tschasartet, dieses mehr als 270 Jahre alte Dorf hat heute ungefähr 2400 Bewohner, wovon zirka 80% deutscher Abstammung ist, die anderen sind Ungarn. Die Mehrheit der Urbewohner stammt aus Oberschwaben. Nach einem verstorbenen Kehrer des Dorfes, Miklós Bánáti, der in seinem Leben daran gearbeitet hat, die Herkunft der ungarndeutschen Bevölkerung des Dorfes zu erkunden: „in Tschasartet wohnen Brandenburger, plattdeutsche Mundart sprechende Leute”. Die Leute wurden unter der Führung von Miklós Schweibert hierher gesiedelt. Sie kamen mit einem Schiff, dessen Name „Ulmer Schachtel” war. Damals war dieses Gebiet verödet und verwüstet, große Felder lagen brach es mangelte an Arbeitskräften. Anfangs genossen die Leute die Günstigungen. Sie bekamen Acker, Tiere, brauchten 2 Jahre lang keine Steuer zu bezahlen und durften natürlich ihre Sprache, den schwäbischen Dialekt verwenden. Nach einige Familiennamen weisen auf die deutsche Abstammung hin, wie z.B. Miksch, Schindler, Walter, Lentner, Schaffer, Weber, Schuszter, Scheibl, Angeli, Berger. Durch ihren Fleiß sind die Deutschen immer wohlhabender geworden. Der II. Weltkrieg schonte die Bevölkerung nicht viele vermissten im Krieg. 1945 veränderte sich das Leben im Dorf. In dieser Zeit war eine Volkszählung. Einzelne Gruppen der hier heimischen Deutschen wurden ausgesiedelt Grund der Aussiedlung deutsche Nationalität, deutsche Muttersprache. Mit den Kindern haben die Eltern nur ungarisch gesprochen. Sie haben von der Aussiedlung Angst gehabt. Nach der Aussiedlung der Ungarndeutschen sind in unser Dorf in die Häuser der Ausgesiedelten Oberländische und Otiszakecsker Ungarn eingesiedelt worden. Als manche von den Ungarndeutschen zurückkamen, gab es Streit zwischen den zwei Nationalitäten. Es ist viel Zeit vergangen, bis die verschiedenen Nationalitäten in Tschasartet das friedliche Zusammenleben erlernt haben. Die Sitten und die Bränche der verschiedenen Nationalitäten haben in großem Maße auch das Leben der anderen bestimmt. Heute lebt keine Familie mehr, die keine ungarndeutschen Traditionen hat. In unserem Dorf ist die Volkstracht bewahrt. Die älteren Leute tragen heute noch diese Kleider, die sie früher tragen. Die Mitglieder der Tanzgruppe, die voriges Jahr ihr 35. Jubileum gefeiert hat, tragen auch diese Volkstracht. In der letzten Zeit werden viele traditionelle Programme organisiert, z.B. im Januar der Gedenktag der Aussiedlung, im Februar der Schwabenball. Jedes Jahr wird eine Maibaum in der Mitte des Dorfes aufgestellt. Ende des Monats gibt es Maibaumtanz. Im August haben die Kinder ein deutsches Lager. Im September wird ein Umzug durch das Dorf veranstaltet. Im November wird der Martinstag organisiert. An den Adventssonntagen werden neben der Kirche Kerzen angezündet.
Es gibt verschiedene Vereine, z.B. seit 27 Jahren der Angele-Verein, der mit Angelis in Deutschland engen Kontakt hat, der Verein der freiwilligen Feuerwehr, Fußballverein, Jägerverein, Angelverein usw.
In unserem Dorf gibt es eine Deutsche Nationalitätenschule, einen Nationalitätenkindergarten unter der Trägerschaft der Deutschen Selbstverwaltung. Es gibt noch Kindervolkstanzgruppen, Volkstanzgruppe der Erwachsenen, einen Nationalitätenchor, eine Blaskapelle, die die Aufgaben haben die Sitten und Bränche unserer Nationalität zu bewahren.
Der schwäbische Dialekt stirbt leider langsam aus. Nur die alten Leute sprechen diesen Dialekt. Vor zwei Jahren wurde ein schwäbisch-ungarisches Wörterbuch ausgegeben um die Wörter dieser Sprache zu bewahren. Dieses Ziel hatte das neulich ausgegebene Buch auch, in dem Reime, Lieder, Spiele, Geschichten zu lesen sind. Es ist sehr wichtig, dass man die Traditionen bewahrt und pflegt.
In dem Heimatmuseum in der Mitte des Dorfes haben die Erinnerungen der Historie und Volkskunde der örtliche Deutschen einen Platz bekommen.
Gegenüber dem Heimatmuseum ist die Bibliothek, daneben das Bilderhaus, in dem eine ständige Ausstellung über das Leben unserer Ahnen zu sehen ist.
Die Gegend ist über ihre Tisch- und Bratenweine berühmt. „Das ist die Heimat, die Früchte, die wir heute reifen lassen, nähren sich aus kräftigen, tiefen Wurzeln.”
Wie die angestammte Tugend, der beispielerste Zusammenschluss und der menschliche Humanismus unser Dorf auf den heutigen Entwicklungstand erhoben hat, können Sie sehen, wenn Sie einen Spaziergang im Dorf, in den Kellerreihen, auf dem dreisprachigen Urpfad machen.
Erzsébet Petz